Apfelschnecke - Pomace bridgesii/Pomacea diffusa

Apfelschnecke - Pomace bridgesii/Pomacea diffusa

Wissenschaftliche Bezeichnung: bisher: Pomace bridgesii jetzt: Pomacea diffusa


Bedingungen:

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ab 10 Liter
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18-28°C 
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ca. 5-15 cm
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pH-Wert: 6,5-8
GH: 10-25°dGH
Mit Wirkung vom 8. November 2012 gilt ein Verbot für Apfelschnecken der Gattung Pomacea in der EU. Pomacea ist der gültige Gattungsname für Apfelschnecken, die früher als Ampullaria bekannt waren. Aufgrund dieses Verbotes ist die Einfuhr, der Handel, der Besitz und die Zucht von Apfelschnecken aller Arten der Gattung Pomacea innerhalb der EU verboten. Das gilt für kommerzielle Haltungen ebenso wie für Privatpersonen.

ApfelschneckeApfelschnecken (Ampullariidae) der Gattung Pomacea sind in der Aquaristik sehr beliebt. Dies ist den farblich sehr repräsentativen Gehäusen geschuldet. Die Farbvariationen reichen von Gold über Blau, bis hin zu Braun. Sie stammen ursprünglich aus den Süßgewässern der tropischen Klimazone in Amerika, Afrika und Asien. Dort bevorzugen sie hauptsächlich stehende Gewässer und Sümpfe. Aufgrund der Sauerstoffarmut in den Heimatgewässern sind diese Schnecken sowohl mit Kiemen wie auch mit Lungen ausgestattet. Sie besitzen einen sog. Sipho, eine schlauchartige Röhre, dass ihnen das Atmen wie mit einem Schnorchel ermöglicht. Dies erlaubt der Apfelschnecke trotz der Sauerstoffarmut unter der Wasseroberfläche zu bleiben. Durch die Luftaufnahme über das Sipho kann es vorkommen, dass sie so viel Auftrieb bekommt, dass die Apfelschnecke unterhalb der Wasseroberfläche schwimmt. Dies ist ein ungewöhnlicher Anblick, aber kein Grund zur Sorge. Apfelschnecken können eine Größe von 5-15 cm erreichen, abhängig von der jeweiligen Art. Die Lebenserwartung beträgt 1-4 Jahre, je nach Lebensbedingung.

 

Pomacea diffusa lässt sich mit den meisten Fischen vergesellschaften, ausgenommen natürlich alle schneckenfressenden Arten. Die Vergesellschaftung mit Krebsen sollte vermieden werden, hingegen sind Garnelen unbedenklich. Die Faustformel besagt, ein Exemplar auf 10 Liter Wasser. Zudem sollte das Aquarium eine Abdeckung besitzen, um nächtliche Ausflüge zu verhindern. Durch die Lungentätigkeit der Apfelschnecke sollte zwischen Wasseroberfläche und Abdeckung für ausreichend Luftraum gesorgt werden. Einige Zentimer Platz reichen völlig. Die Schnecke benötigt Kalzium, um ihr Gehäuse aufzubauen. Sollte das Aquariumwasser zu weich sein, sollten entsprechende Zugaben (Marmorpulver, Kalkstein oder Präparate aus dem Fachhandel) erfolgen, um den Kalziumwert zu erhöhen. Weitere Details zu speziellen Wasserwerten findet ihr -> hier.

 

Apfelschnecke2Apfelschnecken sind nicht wählerisch, was das Futter angeht. Sie fressen alles, was sie zerkleinern und zuführen können (u.a. Gemüse: Gurke, Salat, Karotten, tote Fische, tote Pflanzenreste, Eiergelege usw.). Genau diese Toleranz gegenüber jeglichem Futter ist ihr in der EU zum Verhängnis geworden. Denn mit Wirkung vom 8. November 2012 gilt ein Verbot für Apfelschnecken der Gattung Pomacea in der EU. Was war passiert? "Im August 2009 wurden erstmals Apfelschnecken in Spanien, genauer gesagt, in der linken Hälfte des Ebro-Deltas festgestellt. Seither hat sich die Art in dem betroffenen Gebiet stark ausgebreitet und sich zu einem schweren Schädling in den Reisfeldern entwickelt. Bei der Apfelschnecken-Art handelt es sich um Pomacea insularum, einer Art aus dem so-genannten Pomacea-caniculata-Komplex. Die Arten sind bei Apfelschnecken nur sehr schwer und nur von Spezialisten auseinanderzuhalten. Sie sind sehr anpassungsfähig und wandelbar, so dass unterschiedliche Arten praktisch identisch aussehen können. Nur DNS-Analysen erlauben derzeit eine sichere Artbestimmung und auch das ist erst seit kurzem möglich. Da mehrere Arten von Apfelschnecken - neben der im Ebro-Delta aufgetretenen P. insularum sicher auch die eng verwandte P. caniculata - aufgrund der Tatsache, dass ihre ursprüngliche Heimat in den gemäßigten Breiten von Südamerika liegt, problemlos Temperaturen bis knapp über den Gefrierpunkt überleben und sich die verschiedenen Apfelschnecken-Arten äußerlich nicht oder kaum unterscheiden, wurden sicherheitshalber ein Verbot für alle Arten erlassen." Quelle: aqualog.de

 

Bedauerlich ist, dass man blind jegliche Apfelschnecken der Gattung Pomacea verboten hat. Pomacea diffusa, also die hier beschriebene Art, ernährt sich nur von weichen und toten Pflanzen und kommt als Schädling für Reisfelder überhaupt nicht in Frage. Sie verhungert selbst in einem Pflanzenaquarium, wenn sie nicht genug tote Pflanzenreste o.ä. findet. Deshalb sollte mit Fischfutter Pellets, gekochtem Gemüse oder Dosenspinat zugefüttert werden. Um die Wasserbelastung gering zu halten, sollte man die Futtermengen klein halten. Nur so viel, wie sie fressen können.

 

Apfelschnecken sind keine Zwitter. Der Geschlechtsunterschied ist äußerlich nur schwer erkennbar. Einzige Möglichkeit einer sicheren Bestimmung der Geschlechter, kann bei der Paarung oder der Eiablage vorgenommen werden. Für eine erfolgreiche Zucht sollte man mehrere Apfelschnecken in ein Becken setzen, die Temperatur etwas erhöhen (dies steigert nicht nur das Aktivitätslevel, sondern auch die Reproduktionsrate) und für ausreichend Futter sorgen. Sind diese Faktoren gegeben, sollte das die ein oder andere Schnecke zur Fortpflanzung bewegen. Auch die Jahreszeit kann das Paarungsverhalten beeinflussen, deshalb ist Abwarten und Geduld angesagt. Haben sich anschließend zwei Schnecken gepaart, so verlässt das Weibchen nachts das Wasser und sucht nach einem geeigneten Platz zur Eiablage. Dies wird in den meisten Fällen unterhalb der Aquarienabdeckung sein, aber auch an einer der Glaswände des Beckens besteht die Möglichkeit Eier vorzufinden.

Die Eier werden einzeln gelegt und aneinandergeheftet. So entsteht nach und nach ein dickes Nest an Eiern. Die Farbe der Eier reicht von weiß, grün, hellrosa bis orange. Ganz abhängig von der jeweiligen Art. Das Gelege sollte feucht gehalten werden, allerdings niemals nass oder mit Wasser bedeckt sein. Dieser Zustand würde zum Ertrinken der Jungschnecken führen. Unter der Abdeckung sollten die Bedingungen aber ohne aktives Eingreifen gegeben sein.

 

Nach 2-4 Wochen, abhängig von der Temperatur, fressen sich die Jungschnecken aus ihrem Ei heraus und fallen ins Wasser. Da die Jungschnecken für fast alle Fischarten eine willkommene Abwechslung im Speiseplan darstellen, sollte das Gelege vor dem Schlupf in ein anderes Becken seppariert werden. Indikator für den nahenden Zeitpunkt des Schlupfes ist die Farbe der Eier bzw. des Geleges. Hier gilt: Um so dunkler, um so weniger Zeit bis zum Schlupf.

 

Mit Wirkung vom 8. November 2012 gilt ein Verbot für Apfelschnecken der Gattung Pomacea in der EU. Pomacea ist der gültige Gattungsname für Apfelschnecken, die früher als Ampullaria bekannt waren. Aufgrund dieses Verbotes ist die Einfuhr, der Handel, der Besitz und die Zucht von Apfelschnecken aller Arten der Gattung Pomacea innerhalb der EU verboten. Das gilt für kommerzielle Haltungen ebenso wie für Privatpersonen.